Weltweit sind Rechtspopulisten auf dem Vormarsch und gefährden liberale Demokratien. Die Themen, mit denen sie werben, sind immer die gleichen: gegen Migranten, gegen Eliten, für die Nation.
Video: 44 min , bis 15.10.2025
Wie Rechtspopulisten Krisen und Unsicherheiten nutzen, zeigt der Film am Beispiel der Niederlande und Frankreich: In den Niederlanden wurde Geert Wilders durch die Übernahme rechtspopulistischer Parolen demokratischer Parteien salonfähig. Marine Le Pen verfolgt in Frankreich mit dem „Rassemblement National“ eine ähnliche Strategie, indem sie ihre Partei umgestaltete, um Rassismus rhetorisch geschickt zu verschleiern.
Krisensituationen wie Terror, Wirtschaftskrisen oder Flüchtlingsbewegungen bieten den Nährboden für Angst und einfache Antworten, die Rechtspopulisten zu ihrem Vorteil instrumentalisieren. Ob Wilders' Koalitionen oder Le Pens EU-Kritik – beide schaffen es, sich als Retter der nationalen Identität darzustellen, während sie wirtschaftliche und gesellschaftliche Realitäten ignorieren.
Ich habe ein kleines Ratespiel mit KI-Hilfe geschrieben:
Vielleicht habt ihr ja Lust, es auszuprobieren, es ist genau andersherum als Tabu: die Ratenden müssen alle Begriffe auf der Karte nennen, die der Erklärbär ihnen nahe bringen möchte.
Viel Spaß und guten Rutsch!
Link zum Ratespiel
https://drittereihe.de/ratespiel.html
Quellcode:
Fragekatalog
https://drittereihe.de/ratedaten.html
HTM-Startseite
https://drittereihe.de/ratespiel.html
Programmlogik (JavaScript)
https://drittereihe.de/rateskript.js
CSS-Styles
https://drittereihe.de/ratestyles.css
Prompt zum Generieren von Katalogen
Bitte erstelle einen Katalog mit 100 Kategorien, die Begriffe enthalten, die im Bereich der Biologie verwendet werden. Verwende keine Biologiefachbereiche, biologische Arten oder spezifische Organismen, sondern konzentriere dich auf allgemeine Begriffe, Konzepte, Prozesse, und Fachbegriffe, die für Biologen relevant sind. Die Struktur sollte der folgenden Vorlage entsprechen:
Grundsätzlicher Aufbau der Fragen
// Beispielanwendung für Tiere
const categoriesTiereExample = [
{ name: 'Elefant', terms: ['Rüssel', 'Afrika', 'Elfenbein'] },
{ name: 'Löwe', terms: ['Mähne', 'Raubkatze', 'Safari'] },
{ name: 'Tiger', terms: ['Streifen', 'Asien', 'Raubtier'] },
{ name: 'Giraffe', terms: ['Langer Hals', 'Savanne', 'Fellmuster'] },
{ name: 'Zebra', terms: ['Schwarz-Weiß', 'Savanne', 'Streifen'] },
// Weitere Tiere können hier ergänzt werden
];
Die Studie „Hass auf Knopfdruck“ des Londoner Institute for Strategic Dialogue (ISD) und der Initiative ichbinhier e.V. enthüllt die gezielten Strategien rechtsextremer Gruppen, um in Sozialen Netzwerken Hass zu verbreiten und gesellschaftliche Diskurse zu beeinflussen. Mit mehr als 1,6 Millionen analysierten Beiträgen zeigt die Untersuchung, wie koordinierte Kampagnen und Fake-Profile eine scheinbare Mehrheitsmeinung vortäuschen und demokratische Prozesse bedrohen.
Ein besonders perfides Mittel sind orchestrierte Online-Aktionen wie die Debatten um vermeintliche Skandale bei Kinderformaten oder lokale Ereignisse, die gezielt aufgebauscht und instrumentalisiert werden, um gesellschaftliche Spaltung zu fördern. So wurden Hashtags wie #KiKAgate, bei dem ein Kinderfernsehbeitrag für absurde Vorwürfe missbraucht wurde, oder #kandelistüberall, das nach einer Gewalttat zu einer regelrechten Hetzkampagne ausartete, von rechtsextremen Gruppen gezielt mit Hassinhalten gefüllt. Solche Aktionen zielen darauf ab, Ängste zu schüren und Aufmerksamkeit für extremistische Narrative zu erzeugen.
Dabei wird deutlich: Obwohl das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) offensichtliche Hassbotschaften reduziert hat, nehmen diese orchestrierten Kampagnen weiter zu. Die Studie verdeutlicht, wie wichtig Moderation in Kommentarspalten und digitale Zivilcourage sind. Erfahre mehr über die Hintergründe und die Strategien hinter diesen Kampagnen – und wie du selbst aktiv gegen digitalen Hass werden kannst!
Eine kleine, aber organisierte Gruppe von Accounts verbreitet gezielt Hate Speech unter Artikeln großer deutschsprachiger Newsseiten auf Facebook. Diese Aktionen sind inhaltlich und zeitlich koordiniert, oft über Plattformen wie „Discord“ und geschlossene Facebook-Gruppen, die Verbindungen zu rechtsextremen Organisationen haben. Ziel ist es, extremistische Inhalte als gesellschaftlichen Mainstream erscheinen zu lassen und Meinungen in der Mitte der Gesellschaft zu manipulieren.
Die Strategien beinhalten gezielte Shitstorms, die durch Masse an Kommentaren und Likes eine verzerrte Meinungsdominanz suggerieren. Analysen zeigen, dass 5 % der aktiven Accounts 50 % der Likes für Hasskommentare generieren, was nicht nur Fehlinformationen, sondern auch ein Klima der Straflosigkeit für Hassreden erzeugt. Dies verdrängt pluralistische Diskurse und bedroht Grundwerte wie Meinungsfreiheit und den Schutz von Minderheiten. Der langfristige Schaden für gesellschaftlichen Zusammenhalt und politische Kultur ist schwer abschätzbar.
Die Studie empfiehlt umfassende Maßnahmen, um koordiniertem Hass in sozialen Netzwerken entgegenzuwirken und demokratische Werte zu schützen:
Erkennung und Analyse rechtsextremer Netzwerke: Die Identifizierung und Beobachtung illiberaler Gruppierungen wie der Identitären Bewegung durch Behörden und Zivilgesellschaft muss intensiviert werden.
Aufklärung und Sensibilisierung: Medien und zivilgesellschaftliche Institutionen sollten die Öffentlichkeit über die Mechanismen koordinierter Hasskampagnen informieren und zur Wachsamkeit anregen.
EU-weite Zusammenarbeit: Ähnliche Analysen und Initiativen in anderen EU-Ländern sind nötig, um den gesellschaftlichen Frieden in Europa zu sichern. Counter-Speech-Initiativen wie #ichbinhier verdienen Unterstützung.
Kooperation mit Plattformbetreibern: Soziale Netzwerke müssen Frühwarnsysteme entwickeln, um Hasskampagnen frühzeitig zu erkennen. Der Zugang zu öffentlichen Daten sollte verbessert werden, um NGOs und Aktivisten zu stärken.
Förderung digitaler Zivilcourage: Nutzerinnen und Nutzer sollten Opfer von Shitstorms unterstützen, Hasskampagnen entlarven und respektvoll kommunizieren, um gesellschaftliche Spaltung zu verhindern.
Moderation in Kommentarspalten: Aktive Moderation durch Medien kann die Diskussionskultur verbessern, differenzierte Stimmen stärken und die Nutzung der Plattformen durch extremistische Gruppen verhindern.
Stärkere staatliche Maßnahmen: Verfassungsschutz, Justiz und Strafverfolgungsbehörden sollten soziale Medien stärker in den Fokus nehmen, um demokratische Institutionen zu schützen und gezielte Angriffe rechtsstaatlich zu verfolgen.
Diese Empfehlungen betonen die Notwendigkeit einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, um der Verbreitung von Hass und extremistischen Narrativen wirksam zu begegnen.
Zwei Videos
https://www.youtube.com/watch?v=xWWXD_NKpHs
Video: https://www.youtube.com/watch?v=Y4fAKSO5AjU - 1 Std. 22 Min.
Vorlesung von Prof. Dr. Seiffert, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
https://youtu.be/Y4fAKSO5AjU?si=4Ei7dOVOdg0WlcEL&t=2837 - ab 47 min Teilvorlesung: Auswirkungen des Wandels auf das Wetter - Özden Terli (Meteorologe)
Von der historischen Erfindung der Dampfmaschine bis zur globalen Erwärmung – eine neu aufbereitete Vorlesung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz beleuchtet die physikalisch-chemischen Grundlagen unseres sich rasant ändernden Klimas.
Mainz, 29. November 2024. Vor genau fünf Jahren, im Rahmen der Aktion „Lectures for Future“, hielt ein Dozententeam an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eine besondere Vorlesung: „Die Physikalische Chemie des Klimawandels“. Ziel war es, die fundamentalen wissenschaftlichen Zusammenhänge hinter der Erderwärmung aufzuzeigen, basierend auf thermodynamischen Gesetzen, molekularer Spektroskopie und Strahlungsbilanzen. Die Veranstaltung vor fünf Jahren fiel in eine Zeit, in der gesellschaftliche Zuversicht noch groß schien. Fridays for Future-Demonstrationen bewegten Millionen weltweit, die Forderungen nach konsequentem Klimaschutz waren laut, klar und dringlich.
Nun, Ende 2024, wurde dieselbe Vorlesung neu aufgelegt – nicht nur um die wissenschaftlichen Inhalte zu wiederholen, sondern vor allem, um zu reflektieren, wie sich die Situation seither verändert hat. Die naturwissenschaftlichen Fakten haben sich nicht grundlegend gewandelt. Was sich indes massiv verändert hat, ist unser Blick darauf, wie weit die globale Erwärmung bereits fortgeschritten ist und wie gering die tatsächlichen Fortschritte in puncto Klimaschutz geblieben sind.
Von der Thermodynamik zur Treibhauswirkung
Die Grundlage der Vorlesung bildet die Thermodynamik, das physikalisch-chemische Fundament unseres Energieverständnisses. In den ersten Semestern der Physikalischen Chemie lernen Studierende die Konzepte von Energie und Entropie kennen, analysieren Wärmeflüsse, Gleichgewichte und Umwandlungsprozesse. Diese Grundlagen sind unmittelbar relevant für das Klima: Die Erde befindet sich in einem Strahlungsgleichgewicht mit der Sonne. Ohne eine Atmosphäre wäre es hier im globalen Mittel fast 33 Grad kälter. Dass wir in einer bewohnbaren Welt leben, verdanken wir dem natürlichen Treibhauseffekt, vor allem durch Wasserdampf.
Doch seit Beginn der Industrialisierung hat der Mensch massiv in dieses System eingegriffen. Der Ausstoß von Kohlendioxid (CO₂) und anderen Treibhausgasen, vorangetrieben durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe in Wärmekraftmaschinen, Kraftwerken und Fahrzeugen, verändert die Zusammensetzung der Atmosphäre. CO₂ füllt Infrarot-Fenster, die zuvor offen waren, und verstärkt so den Treibhauseffekt. Die Folge: Ein Temperaturanstieg, der längst nicht mehr nur ein Zukunftsszenario ist. Er ist Realität – spürbar in Extremwetterlagen, immer häufigeren Hitzewellen, Starkregenereignissen und Dürren.
Die beunruhigende Gegenwart
Waren vor fünf Jahren vage Hoffnungen auf ein rasches politisches und gesellschaftliches Umsteuern noch präsent, so ist die Lage heute ernüchternd. Die globale Durchschnittstemperatur hat markant zugelegt, Kipppunkte im Klimasystem nähern sich. Wettermoderatorinnen und Meteorologinnen berichten inzwischen regelmäßig von Ereignissen, die statistisch kaum noch fassbar sind – etwa Regenmengen, die in wenigen Stunden ein ganzes Jahresmittel übersteigen, oder Hitzerekorde, die nicht mehr im Zehntelbereich, sondern in ganzen Gradschritten nach oben schnellen.
Die Vorlesung machte deutlich, dass dieser Anstieg physikalisch leicht nachvollziehbar ist: Steigt die Meerestemperatur nur um wenige Grade, erhöht sich der Wasserdampfgehalt der Luft um mehrere Prozent. Diese zusätzliche latente Wärme führt zu intensiveren Wetterextremen. Physikalisch gesehen ist das nicht überraschend – es ist die konsequente Folge thermodynamischer und spektroskopischer Gesetze, die Studierende der physikalischen Chemie in ihrem Grundstudium erlernen.
Komplexe Systeme, komplexe Gesellschaften
Ein weiterer Schwerpunkt der Vorlesung lag auf der Komplexität des Klimasystems. Rückkopplungen und nicht-lineare Effekte kennzeichnen komplexe Systeme. Wird ein Kipp-Punkt überschritten, können unkontrollierbare und dauerhafte Zustandsänderungen folgen. Damit ist der Klimawandel nicht nur ein physikalisch-chemisches Problem, sondern auch eine soziale Herausforderung. Gesellschaftliche Systeme sind ebenso komplex und reagieren empfindlich auf Destabilisierung durch umweltbedingte Krisen. Jede versäumte Maßnahme zur Emissionsminderung erhöht die Risiken für politische, soziale und wirtschaftliche Instabilität.
Die Physik ist eindeutig – die Handlungsspielräume schrumpfen
Die Botschaft der Vorlesung war klar: Die wissenschaftliche Evidenz ist erdrückend, die natürliche und menschliche Welt stehen unter Druck. Während vor fünf Jahren noch ein Fenster der handhabbaren Transformation offen zu stehen schien, hat sich dieses heute nahezu geschlossen. Die Mathematik der Klimagleichungen lässt wenig Spielraum: Um das 1,5-Grad-Limit einzuhalten, müsste die Weltgemeinschaft ihre Emissionen so schnell reduzieren, wie es bislang nur in Notstandssituationen gelang. Selbst für 2 oder 3 Grad gelten dieselben Grundregeln – ohne letztliche Nullemissionen ist das Klimasystem nicht zu stabilisieren, nur der Zeitpunkt, an dem wir dieses Ziel erreichen müssen, variiert.
Menschlichkeit in ungewissen Zeiten
Die Vorlesung endete ohne bequeme Beruhigung. Niemand konnte verlässliche Hoffnung versprechen, dass sich das Blatt noch entscheidend wenden lässt. Die Referierenden forderten stattdessen auf, nicht in Fatalismus zu verfallen, sondern Menschlichkeit zu wahren und zu handeln – trotz der Härte der Fakten. Denn selbst wenn wir den Klimawandel nicht mehr vollständig aufhalten können, ist es entscheidend, ihn so weit wie möglich einzudämmen und auf diese Weise Leid zu verringern. Jede vermiedene Tonne CO₂, jeder eingesparte Kubikmeter Gas, jede weise politische Entscheidung zählt.
Am Ende schloss sich der Kreis zur Sondervorlesung von 2019: Die physikalisch-chemischen Grundlagen sind dieselben geblieben, doch die äußeren Umstände haben sich dramatisch verschoben. Dieses Mal steht nicht nur die Wissenschaft, sondern unsere gesamte Gesellschaft auf dem Prüfstand. Und genau das machte die erneuerte Vorlesung überdeutlich.
IQ - Wissenschaft und Forschung: Wird alles immer schlimmer? Wie wir Vergangenheit und Gegewart wahnehmen
Starten bei: 00:04:11
Webseite der Episode: https://www.br.de/mediathek/podcast/iq-wissenschaft-und-forschung/wird-alles-immer-schlimmer-wie-wir-vergangenheit-und-gegewart-wahnehmen/2099940
Mediendatei: https://media.neuland.br.de/file/2099940/c/feed/wird-alles-immer-schlimmer-wie-wir-vergangenheit-und-gegewart-wahnehmen.mp3#t=251