Interview mit Helmut Schmidt, 23.12.1988, ARD
Ganzes Interview hier: https://youtu.be/hijrKieCP_w?feature=shared
Der IPCC-Bericht und die wissenschaftliche Forschung zeigen klar die Vorteile des 1,5-Grad-Ziels im Vergleich zum 2-Grad-Ziel. Obwohl das 1,5-Grad-Ziel ambitioniert ist und möglicherweise verfehlt wird, gibt es dennoch signifikante Unterschiede in den Auswirkungen auf Umwelt und Menschheit:
Artensterben: Bei einer Erwärmung von 1,5 Grad würden etwa 70–90 % der Korallenriffe absterben, bei 2 Grad wären es nahezu alle. Dies hätte weitreichende Folgen für die Fischbestände und die globale Ernährungssicherheit.
Hitzewellen: Bei 1,5 Grad wären etwa 9 % der Weltbevölkerung (ca. 700 Millionen Menschen) extremen Hitzewellen ausgesetzt. Bei 2 Grad wären es 28 % (2 Milliarden Menschen), was die Gesundheitsrisiken deutlich erhöht.
Dürren und Wassermangel: Bei einer Erwärmung von 1,5 Grad sind etwa 50 Millionen Menschen von Wasserknappheit betroffen, bei 2 Grad wären es rund 410 Millionen Menschen. Besonders urbane Regionen wären stark betroffen.
Meeresspiegelanstieg: Der Meeresspiegel würde bei 1,5 Grad etwa 0,1 Meter weniger ansteigen als bei 2 Grad, was den betroffenen Regionen mehr Zeit für Anpassungsmaßnahmen verschafft.
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Die genannte Quelle von Klimafakten.de erläutert, dass weit mehr als 90 Prozent der Klimawissenschaftler davon überzeugt sind, dass der Klimawandel überwiegend durch menschliche Aktivitäten verursacht wird. Dieser wissenschaftliche Konsens basiert auf einer Vielzahl von Studien und Forschungen, die belegen, dass der Anstieg von Treibhausgasen, insbesondere CO₂, zu einer beschleunigten Erwärmung der Erde führt. Studien zeigen, dass es nur wenige wissenschaftliche Veröffentlichungen gibt, die gegenteilige Positionen vertreten, und diese haben sich als methodisch schwach oder von Interessen beeinflusst herausgestellt.
Die Seite unterstreicht außerdem, dass der wissenschaftliche Konsens ein starkes Argument ist, den Klimawandel ernst zu nehmen und sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um die schlimmsten Folgen zu verhindern.
Der Artikel von Klimafakten.de erklärt, dass zwar die vom Menschen verursachten CO₂-Emissionen im Vergleich zu den natürlichen CO₂-Flüssen relativ klein erscheinen, aber trotzdem eine enorme Wirkung auf das Klima haben. Der Grund dafür liegt darin, dass die natürlichen Kohlenstoffkreisläufe, wie die Aufnahme von CO₂ durch Pflanzen und Meere, normalerweise im Gleichgewicht sind. Die durch menschliche Aktivitäten hinzukommenden CO₂-Mengen stören dieses Gleichgewicht und führen zu einer Nettozunahme von CO₂ in der Atmosphäre. Dadurch kommt es zu einer beschleunigten Erwärmung der Erde.
Das Argument, dass menschliche CO₂-Emissionen zu klein seien, um relevant zu sein, wird somit widerlegt. Es ist genau diese zusätzliche Menge an CO₂, die die natürliche Balance stört und zu den derzeitigen Klimaveränderungen führt.
Weitere Links
Wikipedia-Artikel zum 1,5-Grad-Ziel:
https://de.wikipedia.org/wiki/1,5-Grad-Ziel
WWF-Bericht zu den Folgen von 1,5 Grad im Vergleich zu 2 Grad:
https://www.wwf.at/artikel/folgen-der-klimakrise-15-grad-versus-2-grad
Akzente-Magazin zur Bedeutung des 1,5-Grad-Ziels:
https://akzente.giz.de/de/artikel/15-grad-oder-2-grad-wo-liegt-der-unterschied
Watson-Artikel zu den Unterschieden zwischen 1,5 und 2 Grad Erderwärmung:
https://www.watson.ch/international/klima/725655967-klimawandel-15-grad-oder-2-grad-erwaermung-der-riesige-unterschied
Hörbeitrag: Unwetter in Spanien: Wohlstandsvernichter Klimawandel – Intv. Anders Levermann
Zugehörige Diskussion https://x.com/PIK_Klima/status/1852321259024974286
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Die Kosten des Klimawandels
26. Juli 2023
https://www.mpg.de/20668258/interview-munichre-kosten-klimawandel
"Laut der International Energy Agency bräuchte es alleine bis 2030 jährlich 1,6 Billionen US-Dollar an reinen Investitionen in erneuerbare Energien, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Momentan liegen die Investitionen bei einem Drittel dessen.Das sind globale Zahlen, wohingegen die 280 bis 900 Milliarden Euro als mögliche Klimaschäden eine nationale Projektion ist, die im übrigen nicht nur die direkten Klimaschäden, sondern auch Folgeschäden und immaterielle Schäden beinhaltet."
Gründe: Der Klimawandel führt zu einer Zunahme von Extremwetterereignissen wie Überschwemmungen, Stürmen und Hitzewellen. Rückversicherer wie Munich Re tragen die Spitzenrisiken bei Großkatastrophen, die für Erstversicherer allein finanziell nicht tragbar wären. Der steigende Schadentrend ist teils auf den Klimawandel und teils auf die zunehmende Urbanisierung zurückzuführen.
Ausmaß/Kosten: Im Jahr 2022 beliefen sich die weltweiten volkswirtschaftlichen Schäden durch Naturkatastrophen auf 270 Milliarden US-Dollar, von denen 120 Milliarden versichert waren. Die Schadenskosten nehmen kontinuierlich zu. Zukunftsprognosen sehen noch höhere Schäden, wenn der Klimawandel ungebremst voranschreitet.
Aussicht: Es ist entscheidend, Emissionen zu senken, um den Trend langfristig zu verlangsamen. Gleichzeitig sind Anpassungen an die bereits unvermeidlichen Folgen des Klimawandels notwendig, wie z.B. durch neue Bauvorschriften. Der Umbau zu einer klimaneutralen Wirtschaft ist langfristig alternativlos.
Möglichkeiten: Munich Re unterstützt den Wandel, indem sie erneuerbare Energien versicherbar macht und dabei hilft, emissionsfreie Technologien wie Solarmodule und Windturbinen zu finanzieren.